Wie der DDR-Star nach Pasewalk kam

Pasewalks Galerie im Oskar-Picht-Gymnasium macht wieder einmal von sich reden: Sie zeigt 30 Grafiken des DDR-Künstlers Armin Münch. Dahinter steckt eine erstaunliche Geschichte.

 19 03 2014 galerie mnch  29 03 2014 galerie mnch2

Armin Münch war ihr Lehrmeister an der Uni: Kunstlehrer Karl-Heinz Schröder mit seiner Nachfolgerin Jana Semrau.

Professor Münch mit seiner Frau: Im Sommer des Vorjahres starb der DDR-Künstler.

PASEWALK. Beziehungen sind auch heute noch das halbe Leben. Wohl nicht anders ist es zu erklären, dass es die kleine Galerie des Pasewalker Oskar-Picht-Gymnasiums immer wieder schafft, Werke von Kunst-Größen in die Stadt zu holen. Diesmal sind es Grafiken von Professor Armin Münch. Die 1930 geborene DDR-Berühmtheit starb im Sommer des vergangenen Jahres. Zwei seiner alten Studenten ist es zu verdanken, dass seine Werke nun in Pasewalk gezeigt werden. Das ist allerdings Zufall.

Wenn am Gymnasium etwas los ist, dann ist der Kunstlehrer Karl-Heinz Schröder mit der Kamera dabei, um alles festzuhalten. Was nicht alle wissen: Seit 2011 genießt der 60-jährige Lehrer seinen Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist Jana Semrau (46). Beide eint nicht nur der Beruf. Sie stellten fest, dass sie beide an der Uni Unterricht beim selben tollen Lehrmeister hatten: Professor Armin Münch.

Bei Karl-Heinz Schröder wurde aus dem Lehrer an der Uni mehr: eine Freundschaft fürs Leben. „Wir mochten uns einfach. Er war bis zuletzt mein Lehrer", sagt Karl-Heinz Schröder. Er studierte seit 1975 an der Universität in Greifswald, wollte Kunst- und Deutschlehrer werden. Armin Münch faszinierte ihn von Anfang an. „Er konnte mit wenigen Strichen viel zum Ausdruck bringen." Zwischen den Männern stimmte die Chemie. Auch als Karl-Heinz Schröder längst Lehrer war, vor dem Ruhestand am Gymnasium, schrieben sie sich Briefe, besuchten sich.

Jana Semrau erinnert sich, dass ihr Professor anders zeichnete als andere. Er erlebte 1945 die Bombardierung Dresdens mit. Das prägte ihn. Weil er das Meer liebte, wollte er in den Norden. 1955 zog er nach Rostock, war später, von 1976 bis 1991, Professor an der Uni Greifswald, von 1996 bis 2000 hatte er noch einen Lehrauftrag an der Uni Rostock. Jana Semrau erinnert sich an die Leidenschaft, mit der Armin Münch seinen Schülern die Malerei näher brachte.

Als er im Vorjahr starb, entstand die Idee, an ihn in der Pasewalker Galerie zu erinnern. Doch der Platz dort ist begrenzt. Deshalb setzte Karl-Heinz Schröder sich mit Münchs 86-jähriger Witwe zusammen. Stundenlang wurde in den Mappen nach dem Passenden gesucht. Die Wahl fiel zunächst auf 60 Arbeiten. 30 Grafiken kamen schließlich in die engere Wahl. Münch, der in Asien, Afrika und Amerika ausstellte, ist nun also in Pasewalk zu sehen.

Seine Werke können dort bis zum 7. Juli betrachtet werden.

 

 
Termine
Letzter Monat Mai 2024 Nächster Monat
Mo Di Mi Do Fr Sa So
week 18 1 2 3 4 5
week 19 6 7 8 9 10 11 12
week 20 13 14 15 16 17 18 19
week 21 20 21 22 23 24 25 26
week 22 27 28 29 30 31
Wetter
Besucher
Heute15
Gestern91
Woche373
Monat1433
Insgesamt1123301