Was macht ein Hamburger Jung in Pasewalk?

Er hat als Barkeeper im Hamburger Atlantic Hotel Panik-Rocker Udo Lindenberg bedient und auch eine Menge weiterer Abenteuer erlebt. Und jetzt ist Peer Claußen (26) aus Niebüll ausgerechnet in Pasewalk gelandet. Was hat er vor?

 

14 09 2013 hamburger in pasewalk2

Peer Claußen (vorn, Zweiter von links) fühlt sich als Praktikant in der Jungen Gemeinde Pasewalk wohl.

 

PASEWALK. Besonders sein Lächeln und seine offene Art stecken an. Die Mädchen und Jungen, die sich in der Jungen Gemeinde Pasewalk treffen, mögen ihren Praktikanten Peer. Mit seinen 26 Jahren hat Peer Claußen, dessen Wiege in Niebüll stand, schon allerhand erlebt. Nach seiner Lehre als Restaurantfachmann in Husum zog es ihn nach Hamburg. Im luxuriösen Atlantic Hotel – Udo Lindenberg ist dort Dauergast – fand Peer Claußen sein Auskommen. „Udo war oft bei mir an der Bar“, erinnert sich der junge Mann.

Doch mehr will er über den deutschen Rocker nicht verraten: Seine Barkeeper-Ehre verbiete ihm, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Beim Zivildienst an einer Behindertenschule hat Peer Claußen dann seine eigentliche Berufung entdeckt. „Hier habe ich gemerkt, dass ich mit Menschen arbeiten möchte und ihnen etwas auf den Weg mitgeben kann.“ Er schloss ein Fachschulstudium für Sozialpädagogik an.

 

Und was führt den jungen Mann nun ausgerechnet nach Pasewalk? Das ist schnell erzählt: Über die Mission und Ökumene in Hamburg bekam er ein Stipendium und nahm das Angebot an, für neun Monate in das polnische Slupsk zu gehen. „Die Arbeiten waren vielfältig. Deutschlehrer, Kindergärtner – alles war dabei“, erzählt Peer Claußen. Er hat auch sehr schnell die polnische Sprache gelernt. Dann bot sich ein Anschlusspraktikum in Pasewalk an. „Ich bin hier sehr herzlich aufgenommen worden“, sagt der junge Mann. Seine Sprachkenntnisse konnte Claußen auch hier nutzten. Denn polnische Jugendliche, die hier wohnen, treffen sich auch in der Jungen Gemeinde. Doch ihm ist auch gleich etwas Negatives aufgefallen: In der Region gibt es sehr wenig Möglichkeiten für Jugendliche, ihre Freizeit zu gestalten. Jeden Morgen holt sich Peer Claußen sein Frühstück vom Lila-Bäcker im Supermarkt der Innenstadt. „Da sind die Verkäuferinnen sehr nett“, findet er. Angst hat er in Pasewalk nur, wenn junge Leute mit Glatzen auf einem Haufen stehen. „Das habe ich so massiv noch nirgendwo gesehen“, sagt er. „Die Familie des Jugendwartes Johannes von Kymmel hat mich wie einen Sohn aufgenommen“, erzählt Claußen. Doch wenn sein Praktikum in Pasewalk beendet ist, dann zieht es den jungen Mann wieder in die Großstadt. Berlin soll es sein. „Beworben habe ich mich auch in einer evangelischen Kita als Kindergärtner“, erzählt er. Auch eine Tätigkeit an einer Schule mit hohem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund kann er sich vorstellen. Doch Pasewalk wird der junge Mann so schnell nicht vergessen. Die St. Marien Kirche, die zu seinem täglichen Arbeitsort wurde, hat es ihm angetan.

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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