Europaschule Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk

Arme hoch und vor, die Beine nicht vergessen. heike Selent, Musiklehrerin am Pasewalker Oskar-Picht-Gymnasium, heizte in der Schulaula Gymnasiasten der achten bis zehnten Klassen sowie 13 polnischen Schülern des 1. Lyzeums Nowogard so richtig ein. Mit viel Bewegung und Spaß ging so eine zweitägige Begegnung zu Ende, die 1998 sogar vertraglich besiegelt wurde. Seitdem kommen jährlich im April polnische Schüler. Im Oktober gibt es einen Gegenbesuch. Jedes Mal macht sich das Team um Koordinatorin Sigrid Bohl Gedanken um abwechslungsreiche Tage. Dass das auch finanziell möglich ist, dafür sorgen der Schulförderverein und die Pomerania.

Das Projekt diesmal: Jeder Schüler gestaltete einen Geburtstagskalender. Die passenden Motive dafür fanden sich zuvor bei einem Stadtrundgang. Während manche Schüler Ansichten historischer Gebäude in den Kalender klebten und mit monatlichen Bemerkungen in Deutsch und Polnisch versahen, standen bei anderen die Schüler selbst im Mittelpunkt. Zu denen, die sich noch mühten, als die anderen schon Pause machten, zählten Anja Seegebrecht und Elisabeth Brunk. Die Schülerinnen der zehnten Klasse gehören auch zu denjenigen, die seit der siebten Klasse an der Schule Polnisch lernen.

Ein bisschen verständigen können sie sich schon, erzählen die beiden Mädchen. An der Schule wählt rund ein Drittel der Schüler als zweite Fremdsprache Polnisch, sagt Lehrerin Dorit Engel. Englisch ist Pflichtfach, als zweite Fremdsprache können die Gymnasiasten zwischen Französisch und Polnisch wählen. Nach der zehnten Klasse kann entschieden werden, ob man in der Zweitfremdsprache weitermacht oder nicht. „Meist kommt bei Polnisch ein Kurs mit 18 Schülern zusammen“, sagt die Lehrerin. Viele würden ihre Entscheidung auch danach treffen, wohin einmal beruflich der Weg gehen soll.

Ähnlich verhält es sich auch auf polnischer Seite. Nicht alle Schüler sind der deutschen Sprache mächtig. Sie demonstrierten aber bei ihrer Visite in Pasewalk viel Lebenslust. Singen und Tanzen standen ständig auf der Tagesordnung. Auch beim Judosportverein, wo die Gäste übernachteten, sei es lustig zugegangen, erzählt Sigrid Bohl. Nun sind die Pasewalker schon ganz gespannt, womit die Nowogarder sie im Herbst überraschen. Es soll immer etwas Neues sein.