Von der Schule ins Leben
| 
60 Pasewalker Abiturienten des Oskar-Picht-Gymnasiums halten ihr Abiturzeugnis in der Hand. Doch selbst an diesem schönen Tag begann der Stress schon am Morgen.
Lisa-Magdalena Hojczyk (rechts) erhält Glückwünsche von Schulleiter Rüdiger Hundt. Sie legte mit Arnold Marsal, der nicht dabei sein konnte, das beste Abi hin.
PASEWALK. Der Tag, an dem es Abiturzeugnisse gibt, ist für Pasewalks Friseurmeisterin Katharina Kleis der stressigste Tag des Jahres. Dann wird früher geöffnet für Festtagsfrisuren am laufenden Band. Die jungen Damen, die lange Haare haben, kommen sogar zweimal. Zum Abi-Ball am Abend wird die Haarpracht hochgesteckt. Für dieses Tag besorgten sich die meisten Abiturientinnen den Friseurtermin schon im Januar, so auch Sabine Vogler. Sie hat kürzere Haare, möchte etwas Elegantes. Am anderen Ende der Altstadt sind es bei Friseurmeisterin Nicole Tank vor allem die jungen Herren, die am Nachmittag und Abend schick sein wollen. So einen Aufwand wie die Mitschülerinnen betreiben sie aber nicht, lässt Michel Möbius durchblicken.
Ein paar Stunden später ist der Stress beim Friseur vergessen. 60 schicke junge Leute sitzen im Kulturforum Historisches U. Rüdiger Hundt, der Chef des Oskar-Picht-Gymnasiums, lässt die Zeit noch einmal Revue passieren. Er erinnert an die Anfänge dieses Jahrgangs im Gymnasium. „Manche wollten Rechtsanwalt wegen des Geldes oder Schauspieler in Hollywood werden." Jahre später ist die Realität eingezogen. Michel Möbius beispielsweise möchte erst einmal Drogist lernen, danach studieren. Arnold Marsal aus Viereck, der mit Lisa-Magdalena Hojczyk ein 1,5er Abi hinlegte, konnte nicht dabei sein. Er will zum Bundeskriminalamt. In Köln war zur gleichen Zeit Aufnahmeprüfung. Lisa-Magdalena hat sich noch nicht entschlossen, welchen Berufsweg sie gegen will. Fest steht er bei Sabine Vogler, die Ärztin werden möchte. Rüdiger Hundt wünscht sich, dass ein Teil seiner Abiturienten nach dem Studium zurückkommt. Weil sie hier gebraucht werden.
