Gute Ideen setzen sich durch: Schulsanitäter

Schulsanitäter – die Idee ist nicht neu. Schon zu DDR-Zeiten hatte jede Schule einen. Und weil das damals so praktisch war, kommt es jetzt wieder: Das Oskar-Picht-Gymnasium in Pasewalk zum Beispiel ist gerade dabei, Sanitäter auszubilden. Den Anstoß gab die Torgelower Schulsozialarbeiterin Antje Schulz.

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Das sieht dramatisch aus, ist aber glücklicherweise nur Übung. Schulsanitäter Tom Wortmann aus der 7b spielte den Verletzten, der zum Rettungswagen transportiert wird.  Gabriele Deike vom DRK-Kreisverband erklärt, was gerade passiert. Bjarne Hessel und Jerome Kommnick versorgen den Schüler.

Tom Wortmann aus der 7b fällt plötzlich auf das Pflaster des Schulhofes. Er blutet, gibt keinen Ton von sich. Schaulustige sind – wie immer bei solchen Vorfällen – reichlich da. Jessica aus  der vierten Klasse der benachbarten Nikolai- Schule ist erschrocken: „Ist das ernst?" Ist es nicht, auch wenn es so aussieht. Die Älteren macht doch stutzig, dass der Rettungswagen mit Blaulicht schon bereit steht, als Tom zu Boden geht. Tom ist neben Jerome Kommnick aus der 8b und Bjarne Hessel aus der 8a einer der Schulsanitäter am Pasewalker Oskar- Picht-Gymnasium. Und die sind neu, wollen ihre Arbeit einfach mal vorstellen und suchen Verstärkung. Die Idee, den Schulsanitätsdienst wieder aufleben zu lassen, hatte Schulsozialarbeiterin Antje Schulz. Die kommt aus Torgelow. Dort gibt es die Schulsanitäter, die es zu DDR-Zeiten an fast jeder Schule gab, schon länger. Im Altkreis Pasewalk existiert diese Tradition seit der Wende nicht mehr, sagt Gabriele Deike vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Uecker-Randow. Aber gerade auf einem gepflasterten Schulhof fällt schnell mal jemand hin, schrammt sich das Knie auf. Das weiß auch Schulleiter Rüdiger Hundt. Deshalb unterstützte er die Idee der Schulsozialarbeiterin, als erste Schule im Altkreis Pasewalk wieder mit dem Sanitätsdienst zu beginnen. Bei ernsten Dingen muss natürlich ein Arzt geholt werden, aber kleine Schnitt- oder Schürfwunden versorgen, das können die Sanitäter schon. Auf dem Schulhof sind sie nun jeden Tag in der ersten großen Pause präsent. Ihre Ausbildung erhalten sie einmal wöchentlich jeden Dienstag im Ganztagsschulkurs. Es können sich jederzeit Schüler melden, die dort noch mitmachen möchten. „Ich finde es gut, dass man so anderen Menschen helfen kann", meint Jerome. Die Schüler haben auch im Hinterkopf, dass sie irgendwann die Wahl treffen müssen, was sie einmal werden möchten. Da ist schon die Hoffnung, dass vielleicht eine Tätigkeit als Schulsanitäter bei der Bewerbung auf einen Medizin-Studienplatz hilfreich sein kann. Erst einmal lernen die Jungen, was eine stabile Seitenlage ist, wie man eine Wunde verbindet oder mit Menschen umgeht, die bewusstlos gefunden werden. Das weiß selbst so mancher Erwachsene schon längst nicht mehr.

 
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