Trotz vieler Probleme zum Abitur gekämpft
Sie wurden nach Hause verbannt, mussten online lernen, die Klassenfahrt fiel aus: Abiturienten konnten trotzdem erfolgreiche Abschlüsse feiern.
Diese und weitere Abiturienten haben am Freitag ihre Zeugnisse bekommen. Zu den Gratulantinnen gehörte Schulleiterin Cornelia Kühne-Hellmessen.
PASEWALK – 56 Gymnasiasten des Pasewalker Abitur-Jahrgangs 2024 haben im Kulturforum Historisches U ihre Abschluss-Zeugnisse entgegengenommen. Schulleiterin Cornelia Kühne-Hellmessen gab den jungen Leuten vor Publikum Lob und Ratschläge mit auf den Weg. „Die Schulschließungen und sonstigen Anordnungen in der Corona-Pandemie erwischten den Jahrgang im Laufe der achten Klasse. Da wäre es wahrscheinlich besonders wichtig gewesen, in einen schulischen Alltag und einen Klassenverband eingebunden zu sein. Das Abitur war zu dieser Zeit so fern und abstrakt. Woher sollte die Motivation für die weiterführende Schule auch kommen, außer von der täglichen Begegnung mit den Freunden und der täglichen Konfrontation mit den Wissenschaften?", fragte Cornelia Kühne-Hellmessen.
Die Schüler seien „je nach Inzidenz" nach Hause verbannt, in zwei Hälften geteilt worden oder hätten „eine Flut von Mails erhalten, einen Account für Zumpad, dann einen für Learning-View, später für Itslearning". „Viele sind erstaunlich gut durch diese Zeit gekommen, bekamen eventuell mehr Schlaf, weniger Stress und anders artige Bildungsimpulse", vermutete die Schulleiterin.
Das in der achten Klasse übliche Betriebspraktikum habe auf die zehnte Klasse verschoben werden müssen. Die für die zehnte Klasse geplante Klassenfahrt sei ausgefallen. Trotz oder gerade wegen der Umstände sei die „Bildungsleistung" dieses Jahrgangs eine „besondere" und „beachtlich" gewesen. Elf Schüler hätten sogar mit einer Eins vor dem Komma abgeschlossen. „Als beste Schüler und Schülerinnen möchte ich Jakob Kelichhaus, Tabea Fliege, Jakob Domachowski und Julia Plantikow nennen. Sie haben wahre Glanzleistungen vollbracht." Aber auch viele andere Ergebnisse würden von „stetem Bemühen, fortgesetzter Überwindung und Durchhaltevermögen" zeugen. „Wir sind auf alle stolz, nicht nur auf die Überflieger, sondern auf die ganze Mannschaft", sagte die Schulleiterin. Sie bedankte sich speziell auch bei jenen, die nicht nur durch Vorzeige-Noten, sondern auch durch soziales Engagement glänzten und die Gemeinschaft belebten.
Sie riet ihren ehemaligen Schützlingen, ihr ganzes Leben lang weiterzulernen und an ihren Stärken zu feilen, anstatt zu versuchen, Schwächen abzustellen. „Zum Glück sind die Talente und Interessen breit gestreut, sodass es für jeden Bereiche gibt, in denen er Großartiges vollbringen kann." Wichtig war der Schulleiterin auch, den jungen Leuten ans Herz zu legen, dass sie „mehr geben als nehmen" sollten. „Nur so funktioniert die Gesellschaft."