Was eine junge Frau halt so im Kopf hat: Nichts als Zahlen

Nur kleine Genies sitzen mit einem gewissen Vergnügen über komplizierte Mathematik- Aufgaben. Anja Seegebrecht, Schülerin des Oskar-Picht-Gymnasiums in Pasewalk, gehört dazu. Sie ist eine der Preisträger der Regionalrunde der Mathematik- Olympiade.

PASEWALK. Wer heute als Oberschüler an einer Mathematik- Olympiade teilnimmt, der rechnet nicht – der führt Beweise. Angelika Schmetzke, Fachlehrerin für Mathematik am Oskar-Picht-Gymnasium und Koordinatorin der Mathematik-Olympiade in der Uecker-Randow-Region, macht ganz bewusst auf diesen Unterschied aufmerksam. Oberschüler müssen den höheren Ansprüchen gerecht werden – gerade bei einer Olympiade, sagt sie. Rechnen können sie in diesem Alter schon. Schwieriger ist es, den richtigen Weg zum Ergebnis zu finden. Das zeigte sich erneut, als die Aufgaben der 53. Mathematik- Olympiade zu lösen waren. Zu den 184 Schülern der Regionalrunde der Mathematik- Olympiade Uecker- Randow gehörte die Papendorferin Anja Seegebrecht, Gymnasiastin der 12. Klasse in Pasewalk.

13 12 2013 matheolympiade

Das sagt nicht jedes Mädchen: Mathematik macht Spaß! Anja Seegebrecht, Schülerin des Oskar-Picht- Gymnasiums in Pasewalk, gehört zu den Preisträgern der Mathematik-Olympiade.

Vier Aufgaben waren zu lösen, sechs Stunden standen dafür zur Verfügung. „Anja zählt zu jenen Schülern, die sich stark in ein Thema knien", sagt Angelika Schmetzke. Engagiert und sehr ruhig ging sie ans Werk. Nach fünf Stunden war sie fertig – fix und fertig.

 „Das Führen von Beweisen ist schwierig", erzählt die Schülerin. Leichter sei dagegen die Geometrie- Aufgabe gewesen. Die volle Punktzahl, das wusste sie, würde sie am Ende nicht erreichen. Aber wenn man zu den Preisträgern gehört, dann sei das schon viel wert. Nach dem Abi will die Papendorferin Physik studieren – da gibt es auch genug zu rechnen und zu beweisen.

Bundes-Olympiade ist wie ein Ritterschlag

Nach der Auswertung aller Klausuren stand fest, es gibt insgesamt 68 Preisträger der Mathematik- Olympiade 2013. Am heutigen Donnerstag werden sie geehrt. Florian Schmekel, Klasse 9 des Oskar- Picht-Gymnasiums, hat erneut einen ersten Preis erzielt. Zu den elf zweiten Preisträger gehört unter anderem Albert Dräger, Klasse 6 der Regionalschule in Penkun, Marta Kobus, Klasse 8 des Deutsch-Polnischen Gymnasiums in Löcknitz und Jan- Diego Pankau, Klasse 4 der Pestalozzi-Grundschule in Torgelow. Vergeben wurden 20 dritte Plätze und zahlreiche Anerkennungen. Die Mathematik-Olympiade, so Angelika Schmetzke, wird alljährlich in mehreren Stufen ausgetragen. Innerhalb der sogenannten Schulrunde lösen die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben als Hausaufgabe. Wer die Regionalrunde  erreicht, der muss dann schon Ausdauer mitbringen. Während einer sechsstündigen Klausur in der Schule sind die Aufgaben zu lösen. Die Besten wiederum fahren zur Landes- Mathematik-Olympiade. Die Delegierung zur Bundes-Mathematik- Olympiade sei dann so etwas wie ein Ritterschlag. 2012 schaffte das Florian Schmekel, damals Schüler der 8. Klasse des Oskar-Picht- Gymnasiums. Ohne Fleiß und eine  gewisse Liebe zu den Zahlen und Gleichungen seien hervorragende Ergebnisse in der Mathematik nicht zu erreichen, ist eine Erfahrung von Angelika Schmetzke. „In solchen Wettbewerben reifen unsere Kader der Zukunft heran", sagt sie. Jene Kader, die sich eines Tages in der Wirtschaft beweisen müssen.

Aktualisiert (Donnerstag, den 19. Dezember 2013 um 17:13 Uhr)