Auch eine Einser-Abiturientin hat Muffensausen vor der Zukunft

 

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Die 18-jährige Julia Rusch beendete ihre Schulzeit am Pasewalker Gymnasium mit dem Notendurchschnitt von 1,0. Und nun? Bleibt so eine tolle Schülerin der Region erhalten?

Robert Komnick, Nordkurier vom 20.06.2012

Was sich viele erträumen, hat sie geschafft: Einen traumhaften Notendurchschnitt von 1,0. Am Freitag bekam Julia Rusch ihr Abiturzeugnis im Historischen U in Pasewalk überreicht. Im August startet dann die nächste Phase ihres Lebens. Ihr Plan: Vier Wochen Praktikum beim Frankfurter Presseclub mit anschließendem Jahr als Au-Pair in Frankreich.

Doch zuvor musste die junge Frau die ein oder andere Hürde nehmen. Eine war der Schulwechsel. „Ich kann mich an sehr viele Lehrerwechsel erinnern, sodass ich mich vor drei Jahren entschied, vom Ueckermünder Greifen-Gymnasium hier nach Pasewalk ans Oskar-Picht-Gymnasium zu gehen“, berichtet Julia. „Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Was ich hier kennenlernen durfte, war eine Schule mit Seele, in der wir alle eine große Familie waren.“ Die Schulzeit am Pasewalker Gymnasium hat sie genossen. Sie gab ihr eine gewisse Routine und Sicherheit. Am meisten geprägt hat die Schülerin aber die Studienfahrt nach Irland. Die junge Frau war nicht nur drei Jahre lang in der schuleigenen Bibliothek aktiv, sondern engagierte sich auch außerschulisch bei Theaterfahrten, einer Nachhilfefirma sowie in der Strasburger Max-Akademie.

Botschafterin, das will sie werden. Ein hochgestecktes Ziel, das für Julia Rusch nicht unerreichbar zu sein scheint: „Dazu werde ich den Bachelor in International Relations in Dresden ablegen und dann den Master in Berlin. Rein karrieretechnisch muss ich danach noch ein Jahr an der Akademie des Auswärtigen Amtes in Berlin machen, aber die Aufnahmebedingungen sind schon bei dem Bachelorstudium sehr streng und schwer zu bestehen“, weiß Julia Rusch.

Einen Plan B hat sie nicht. Sie möchte zunächst dem angestrebten Weg folgen. Falls dieser sie nicht auf die Straße des Erfolgs führt, kann sie später ihrem Herzen folgen, um eine zweite Variante einzuschlagen. Als Kind wollte sie Lehrerin werden. Kein Wunder: Die Lehrerquote in ihrer Familie ist recht hoch. Allerdings kommt dieses Berufsfeld für sie inzwischen nicht mehr in Frage. Große Stücke setzt die Abiturientin auch auf ihre besten Freunde: „Die werde ich in Zukunft noch brauchen, und was wäre ein Leben schon ohne echte Freunde, mit denen man es teilen kann?“

Bei ihren Zielen schaut Julia Rusch nur schrittweise, fast schon bescheiden nach vorn: „Ich möchte erst einmal das kommende Jahr in der Fremde überstehen. Man sagt ja, dass die ersten drei Monate immer besonders schwer sind und es danach bergauf geht. Aber ein bisschen Muffensausen bleibt natürlich!“ Ihren Mitabiturienten wünscht Julia Glück und alles Gute dafür, dass alle ihre Träume in Erfüllung gehen.